Diejenigen, die sich am Kuhberg einfanden, konnten sich nicht auf ein gemeinsames Konzept einigen. Es scheiterte übrigens am Geld. Einige Dozenten wollten an den Einnahmen für Aufträge beteiligt werden, die in den Instituten bearbeitet werden sollten. Die meisten Studenten waren dagegen. Deshalb betrachtete die Stuttgarter Landesregierung am 3. Dezember 1968 die Auflagen des Landtags als nicht erfüllt. Die genehmigten Mittel wurden solange gesperrt – also nicht gestrichen –, bis die Stiftung und HfG die Auflagen erfüllt hätten. De facto war damit das Ende der HfG besiegelt.
Der Ministerpräsident Hans Filbinger trat mit der unfassbar dummen Stellungnahme vor die Presse, dass für die Schaffung von etwas Neuem das Alte beseitigt werden müsse. Eine bessere Ablenkung von der eigenen Verantwortung für das Ende konnten sich die verbliebenen HfG-Angehörigen nicht wünschen. Bis heute gibt es kaum eine Darstellung der HfG-Geschichte, die dieses Zitat nicht im Zusammenhang mit der Schließung erwähnt. Dadurch wird suggeriert, der Staat habe die HfG geschlossen – eine Aussage, die in dieser verkürzten Form völlig falsch ist, weil sie den komplexen Prozess ignoriert, der zur Schließung der HfG geführt hat. Wer behauptet, »das Land« habe die HfG geschlossen, verhindert eine kritische Auseinandersetzung mit den wirklichen Ursachen.
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