Grunthe und Saltner werden medizinisch versorgt und zuvorkommend behandelt. Das Sprachproblem lässt sich bald lösen; unter den Ausrüstungsgegenständen aus dem Ballon, die die Martier nach dem Absturz gesichert haben, befindet sich ein deutsch-martisches Wörterbuch, verfasst von niemand anderem als dem Finanzier der Expedition, Friedrich Ell. Saltner ist bald sehr fasziniert von Technik und Kultur der Martier – und auch von zwei Damen von Mars, La und Se, die sich gern mit ihm austauschen, ihn ihre Sprache lehren und ihm die Kultur der Martier näherbringen, auch die einer recht freien Liebe. Grunthe, der nüchterne Astronom, ist den Martiern im Besonderen und Damen generell gegenüber reserviert, er erkennt schnell die enorme technische und intellektuelle Überlegenheit dieser Wesen und fürchtet, dass die Menschheit von ihnen unterworfen werden könnte. Als er und Saltner zur Raumstation mitgenommen werden, wird in Grunthes Sicht überdeutlich, dass die Martier einen unfassbaren Stand in Wissenschaft und Technik erklommen haben; die Menschen, so sehen es Saltner und Grunthe, müssen vor der heraufziehenden Gefahr der Eroberung gewarnt werden.
Deshalb wehrt Grunthe das nachdrückliche »Angebot« der Martier ab, mit auf ihren Planeten zu reisen. Ihn und Saltner mitzunehmen, war per Lichtdepesche vom »Zentralrat des Nu«[28] angeordnet worden und in einer Versammlung den beiden Menschen verkündet worden. Die Martier wollen verhindern, dass die Menschheit schon jetzt von ihrer Landung am Nordpol und ihren weiteren Plänen auf der Erde erfährt. Ill, der Kommandeur und Gesandte vom »Nu« erläutert: »Was uns aber nun veranlaßt, die Menschen selbst aufzusuchen, das sind Beweggründe rein idealen Charakters. Es ist nicht möglich, sie Ihnen, als Menschen, hier in Kürze zum Verständnis zu bringen. Wir sind Nume. Wir sind die Träger der Kultur des Sonnensystems. Es ist uns eine heilige Pflicht, das Resultat unsrer hunderttausendjährigen Kulturarbeit, den Segen der Numenheit, auch den Menschen zugänglich zu machen.«[29] Zwischen Ill auf der einen und Grunthe und Saltner auf der Gegenseite lässt Laßwitz nun eine Redeschlacht entbrennen, bei der der Kant-Experte Laßwitz sich den Spaß macht, Begriffe wie Vernunft, Pflicht, Gewissen und Gefühl in unterschiedlichen Perspektiven gegeneinander zu stellen und obendrein noch den Kolonialismus des 19. Jahrhunderts in seinem Gewand der »Kulturförderung« zu hinterfragen.
Als die Martier ihr erstes Luftschiff testen, mit dem sie die Erde erkunden können, darf Grunthe die Gelegenheit nutzen, sich in seine Heimatstadt Friedau zurückbringen zu lassen, zu der von Friedrich Ell betriebenen Sternwarte, Ell lernt nun seinen Onkel Ill vom Mars kennen. Die Martier fliegen die europäischen Hauptstädte an und geben sich erstmals den Menschen zu erkennen.
In Ells Nähe wohnt Isma, die Gattin des Leiters der Nordpol-Expedition, Torm; Friedrich Ell und Isma stehen sich nahe. Und so bringt Isma Torm Ell dazu, sie im Luftschiff der Martier mit zum Mars zu nehmen, weil sie selbst nach ihrem verschollenen Mann suchen möchte. Doch bevor das Luftschiff den Nordpol erreicht, kommt es zu einem Konflikt mit einem englischen Kriegsschiff, das den Martiern zwar ernstlich nichts anhaben kann, das Luftschiff aber doch so beschädigt. dass man den weiten Flug nach Friedau retour nicht mehr antreten kann, dazu benötigt man neue Luftschiffe vom Mars, die aber erst im nächsten Frühjahr bereitstehen werden. Ell und Isma werden diese Wartezeit auf dem Mars verbringen. Dorthin ist bereits der kernige Südtiroler Saltner aufgebrochen, der so gern mit La und Se flirtet – einer der beiden Forscher musste zum »Nu« mitkommen, das war die Bedingung der Martier dafür, Grunthe nach Deutschland zu bringen.
Nun erkunden die drei Erdbewohner die Verhältnisse auf dem Mars. Dabei kann Laßwitz noch mehr seine naturwissenschaftlichen und technischen, aber auch sozialen und politischen Spekulationen darlegen. Die Marsgesellschaft diskutiert, wie auf der Erde vorgegangen werden soll und bereitet die Eroberung mehrerer Staaten, die Unterwerfung und Erziehung ihrer Bewohner vor. Im Frühjahr kehren die Martier zur Erde zurück und bringen viele gut gerüstete Luftschiffe mit, mit denen sie ihre Pläne umsetzen können. Doch bei ihren Bestrebungen, unter ihrem Protektorat die Menschen zu höherer Vernunft zu führen, haben die Martier nicht mit deren Widerspenstigkeit und Trägheit gerechnet. Es mehren sich die Konflikte, auf dem Mars setzen sich politisch diejenigen durch, die die Menschen als minderwertig ansehen und die Erde lediglich als Energielieferanten und zur wirtschaftlichen Ausbeutung nutzen wollen. Die Martier regieren nun mit harter Hand und verraten damit auch ihre eigenen Ideale. Unter den Menschen breitet sich eine Widerstandsbewegung aus, der »Menschenbund«, zu deren deutschen Unterstützern auch Grunthe und der inzwischen zurückgekehrte Torm gehören.
La ist auf die Erde gekommen, weil sie Saltner liebt. Er hatte sich auf dem Mars reichlich technisches Wissen angeeignet, mit seiner und Las Unterstützung können die Widerständler in den noch nicht von den Martiern eroberten USA selbst Luftschiffe bauen, mit einer List die Martier in ein Patt und zum Rückzug von der Erde zwingen – ausschlaggebend dafür, eine finale Konfrontation zu vermeiden, ist ein aufopferungsvoller Einsatz Ells, der ihm das Leben kostet und der Erde Frieden und Freiheit bringt.