Buchbesprechung
»Dieses Vorgehen ist falsch«
Eine Psychologie für Designer hilft, Kreativität auszuhalten
»Geh in Deiner Arbeit auf, nicht unter.« Jacques Tati
Kreativitätstechniken nach Siegfried Preiser (S. 23), To-Do-Listen nach der »Eisenhower-Methode« (a. a. O., S. 56), »Konfliktmanagement« nach Friedrich Glasl (S. 74), »Handwerkszeug für bessere Kommunikation« des Psychologen Friedemann Schulz von Thun (S. 66 und S. 122ff.), wichtige Hinweise zum Zeitmanagement (S. 61) oder praktische Tipps, sich vor Stress zu schützen (S. 162) – der Psychologe und Autor Frank Berzbach hat mit »Kreativität aushalten. Psychologie für Designer« aus zahlreichen Fachpublikationen und Ratgebern die für Designer relevanten Inhalte zusammengetragen und und so ein unverzichtbares Nachschlagewerk geschaffen. Darin finden sich, auf das Wesentliche reduziert, die entscheidenden Hinweise, wie man zu einem erfolgreicheren und gesünderen Kreativalltag gelangen kann.
Zwar mögen einem viele Dinge bekannt vorkommen, dennoch ist es etwas ganz anderes, sie in all ihren Auswirkungen psychologisch belegt zu sehen. Man wird sich seiner eigenen Arbeitsweise wieder bewusst oder nimmt vielleicht bereits Gewusstes ernster, um dann die zahlreichen praktischen Handlungsanweisungen und Verbesserungsvorschläge aktiv umzusetzen, anstatt in seiner alltäglichen Arbeitswelt unreflektiert gefangen zu bleiben.
Der Autor erläutert zum Beispiel die effektivste Gruppengröße aufgrund von Forschungsergebnissen (S. 79) oder auch, warum Schulstunden genau 45 Minuten lang sind, da »eine hohe Konzentration nicht länger als etwa 40 Minuten am Stück« (S. 44) haltbar sei. Deshalb solle jede Stunde bewusst eine kleine Pause einlegt werden. Somit erscheinen Aktivitäten wie das Sich-einen-Kaffee-holen oder Nur-kurz-bei-Facebook-gucken als logische und unvermeidbare Konsequenzen. Gute Rahmenbedingungen, Gelassenheit, der Wechsel von Konzentration und Loslassen seien das, worauf geachtet werden muss.