4 Ergebnisse des Projektes
16 Studenten entwickelten nach der Bundestagswahl in 5 Gruppen 15 Methoden, mit denen Designwirkungsforschung zur Untersuchung von Wahlplakaten eingesetzt werden kann. Die Methoden wurden, soweit im Rahmen des Seminars möglich, getestet. Die Methoden und die (nicht belastbaren) Ergebnisse der Tests wurden in 5 »Labbooks«[4] und in einer Übersichtsgrafik (Abbildung 1) dokumentiert. Im Folgenden werden beispielhaft und in Kürze einige der Methoden skizziert.
Die Masterstudenten Aylin Mill, Florian Hoffmann und Carolin Frömel gingen der Frage nach, ob Wahlplakate noch erkannt werden, wenn man sie auf die grafische Grundkomposition reduziert. Ihren Untersuchungen zufolge scheint dabei eine wichtige Rolle die Wiedererkennung der Silhouette eines Politikers zu spielen (s. Abbildung 2). Im Bundestagswahlkampf 2017 wurden diesem Kriterium insbesondere die Plakate gerecht, die die Bundeskanzlerin Angela Merkel abbildeten; die Silhouette des Herausforderers der SPD, Martin Schulz, wurde wenig erkannt. Dieses Ergebnis dürfte zwar durch den Bekanntheitsgrad, den ein lang amtierender Regierungschef besitzt, generell befördert werden; dies erklärt aber nicht vollständig den Effekt.
In einem weiteren Experiment gingen diese Studenten der Frage nach, ob Slogans noch korrekt zugeordnet werden, wenn sie mit Bildmotiven anderer Parteien verwendet werden (s. Abbildung 3). Ihre Tests lassen vermuten, dass die Zuordnung zu einer Partei in der Regel über das Bildmotiv gelingt.