Eine Frage des Stils
Von Produktqualität und Design überzeugen
Im BMW-Museum wird an Ethos und Logos appelliert
Aufgabe: BMW AG, Museumsgestaltung, 10.000 qm Gesamtfläche, Jahr 2008 – die Besucher des Museums sollen für die Marke BMW und ihre Produkte eingenommen werden. Ziel der Ausstellung ist es, die Markenbindung vorhandener Kunden zu stärken und neue Kunden zu gewinnen. Das Museum ist also primär ein Instrument der Unternehmenskommunikation und des Marketings. Es richtet sich an eine breite Zielgruppe und explizit auch an nicht Automobil-affine Menschen, deren mögliche Kaufentscheidung nicht von rein rationalen oder technischen Parametern geprägt ist. Letztlich soll der Besuch Freude bereiten und die Besucher mit einem positiven Gefühl entlassen – ein Gefühl, das sie dann bewusst oder unbewusst mit der Marke BMW in Verbindung bringen.
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1 | BMW-Museum, Außenansicht
BMW ist eine dynamische Marke mit herausragenden Produkten. Produkte, die einen sehr hohen Anspruch an Technologie und Design haben. Die Besucher des Museums sollen von diesen Produktqualitäten überzeugt werden. Dabei wird zunächst an Ihre Emotionalität, dann aber auch an Ihre Rationalität appelliert. Durch die Gestaltung des Museums wird ein Versprechen gegeben, welches durch die ausgestellte Produktsubstanz eingelöst und somit glaubhaft gemacht wird.
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Straßen und Plätze im umbauten Raum"
2 | BMW-Museum, Innenraum – Straßen und Plätze im umbauten Raum
Da das Museum als Institution per se eine sehr hohe Glaubwürdigkeit hat, wurde es gezielt als Medium der Vermittlung dieser Werte gewählt.
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Dynamisierung des Raumes"
3 | Mediale Bespielung der Platzfassaden – Dynamisierung des Raumes
Die Konzeption des Museums arbeitet zunächst mit den Mitteln von Überraschung und Emotionalisierung der Besucher (Pathos-Appell). Es ist keine klassische Innenraumsituation, die den Besucher empfängt, sondern durch die Gestaltung des Museumsraums mit Rampen und gläsernen Kuben, die metaphorisch für Straßen und Plätzen innerhalb eines umbauten Raumes stehen, entsteht eine urbane, außenräumliche Situation im Innern des Gebäudes. Durch eine mediale Bespielung der Platzfassaden wird diese Wirkung noch zusätzlich unterstützt. Es entsteht eine neuartige Raumerfahrung und zudem eine dynamisierte Raumsituation, die die ausgestellten Fahrzeuge scheinbar in Bewegung versetzt.
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4 | Haus Design – kinetische Skulptur
In der Folge wechseln sich innerhalb des Parcours faktisch technische Räume (Logos-Appell) und stark emotional aufgeladene Räume ab und stellen so zum einen die technische Produktsubstanz der Marke, zum anderen ihre Geschichte und Tradition anschaulich und glaubhaft unter Beweis.
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5 | Haus Technik – Leichtbau
Am Anfang des Parcours wird nicht etwa ein besonderes Fahrzeug ausgestellt, sondern eine kinetische Skulptur veranschaulicht auf poetische Art und Weise den Designprozess des Unternehmens. Ein stark emotionalisierender Moment innerhalb des Museums bildet somit den Auftakt und schafft die Basis für die nun folgende Auseinandersetzung mit der Geschichte des Unternehmens, seinen Produkten und technischen Innovationen, die die besondere Qualität der Produkte untermauern.
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6 | Haus Rennsport – Mille Miglia
Die insgesamt hochwertige, auch im kleinsten Detail technisch durchdachte und nach klaren wiedererkennbaren Prinzipien aufgebaute, aber trotzdem zurückhaltende Gestaltung des Museums unterstreicht einerseits den hohen Anspruch an Technologie und Design der Marke BMW, lässt aber andererseits den ausgestellten Produkten ausreichend Raum, zu den eigentlichen Stars der Ausstellung zu werden und somit die definierten Ziele der Kommunikation zu unterstützen (Ethos-Appell).
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7 | Haus Unternehmensgeschichte – Interaktive Bücher
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8 | Haus Rennsport – Tourenwagen
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9 | Haus Marke: Kultfahrzeuge – BMW Isetta
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10 | BMW-Museum: Innenraum Schüssel
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11 | Haus Baureihen – Luxuslimousinen