In Kom­bi­na­ti­on mit dem visu­el­len Kon­zept schließt das »Sci­ence Notes Maga­zin« damit eine Lücke im Zeit­schrif­ten­re­gal: Die Art-Direk­ti­on ver­wen­det viel Zeit für die Aus­wahl von Typo­gra­fien und Bild­spra­chen, von geeig­ne­ten Illus­tra­to­ren und Foto­gra­fen. Jede Aus­ga­be ist gestal­te­risch an das jewei­li­ge Heft­the­ma ange­passt, etwa mit eige­nen Schrift­ar­ten, Bin­dun­gen oder Formaten.

Titelseite der Ausgabe zum Thema »Wachsen«.

Titel­sei­te der Aus­ga­be zum The­ma »Wach­sen«.

Ästhe­tisch zielt das »Sci­ence Notes Maga­zin« auf eine ande­re Bild­welt ab als gän­gi­ge Wis­sen­schafts­ma­ga­zi­ne: In den Illus­tra­tio­nen bewegt es sich weg von den typi­schen Wis­sen­schafts­gra­fi­ken und sucht neue For­ma­te, Wis­sen zugäng­lich und ver­ständ­lich zu machen. Die Aus­ga­ben wer­den jeweils von der Art-Direk­to­rin San­dra Teschow gestal­tet und kom­plett von einer Zeich­ne­rin oder einem Zeich­ner illus­triert. Das Ergeb­nis erin­nert dann eher an ein Kul­tur- oder Gesell­schafts­ma­ga­zin als an ein Wissenschaftsmagazin.

Die Gestaltung des Science Notes Magazins wird für jede Ausgabe – und jedes Heftthema – ganz neu gedacht. Das Heft über das »Wachsen« kann selbst wachsen: Es ist in ein fünfteiliges Leporello gegliedert. Die Gestalterin Ari Liloan hat die gesamte Ausgabe mit knalligen, teils bewusst überdrehten Illustrationen bebildert.

Die Gestal­tung des Sci­ence Notes Maga­zins wird für jede Aus­ga­be – und jedes Heft­the­ma – ganz neu gedacht. Das Heft über das »Wach­sen« kann selbst wach­sen: Es ist in ein fünf­tei­li­ges Lepo­rel­lo geglie­dert. Die Gestal­te­rin Ari Lilo­an hat die gesam­te Aus­ga­be mit knal­li­gen, teils bewusst über­dreh­ten Illus­tra­tio­nen bebildert.



 
Mitt­ler­wei­le las­sen sich all­ge­mein Ver­än­de­run­gen auf dem Markt beob­ach­ten: Ande­re Wis­sens­ma­ga­zi­ne haben sich eben­falls auf die Suche nach neu­en ästhe­ti­schen For­men gemacht. Ande­re Redak­tio­nen schei­nen man­che der Ideen aus Tübin­gen auf­zu­grei­fen – das Kin­der-Wis­sens­ma­ga­zin »Zeit Leo« hat gar die Titel­sei­te der Wild­nis-Aus­ga­be fast unver­än­dert übernommen.

Anfang 2023 sorg­te der Kahl­schlag im Ver­lag »Gru­ner + Jahr« für gro­ßen Wir­bel in der deut­schen Jour­na­lis­ten-Com­mu­ni­ty – der Ver­lag stell­te zahl­rei­che Maga­zin­ti­tel ein. Gera­de für freie Jour­na­lis­ten fie­len wich­ti­ge Auf­trag­ge­ber weg, in der Pres­se­land­schaft ent­stand ein gro­ßes Loch. »Ohne neue Finan­zie­rungs­mo­del­le«, heißt es bereits 2014 in einer gemein­sa­men Stel­lung­nah­me von Leo­pol­di­na, aca­tech und der Uni­on der Deut­schen Aka­de­mien der Wis­sen­schaf­ten, »zur Gestal­tung der Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Wis­sen­schaft, Öffent­lich­keit und den Medi­en«, und »ohne eine – zumin­dest zeit­wei­se bzw. in einer Über­gangs­pha­se erfol­gen­de – Unter­stüt­zung durch Poli­tik und/oder Stif­tun­gen … wird es vie­le klas­si­sche Qua­li­täts­me­di­en (vor allem im Print­be­reich) in der jet­zi­gen Form in abseh­ba­rer Zeit wohl nicht mehr geben. Eine der­ar­ti­ge Unter­stüt­zung der Mas­sen­me­di­en, die deren Unab­hän­gig­keit aller­dings gewähr­leis­ten müss­te, … wür­de dem Ver­lust einer zumin­dest basa­len Sci­en­ti­fic Liter­acy in der Gesell­schaft entgegenwirken.«

Es gibt ver­schie­de­ne Wege aus der Kri­se. Neben Crowd­fun­ding und neu­en Mone­ta­ri­sie­rungs­kon­zep­ten wie etwa bei den Riff­re­por­tern kann Wis­sen­schafts­jour­na­lis­mus auch stif­tungs­fi­nan­ziert funk­tio­nie­ren – und zwar durch­aus hoch­wer­tig, objek­tiv und unab­hän­gig. Das will das Sci­ence Notes Maga­zin zei­gen – und setzt vor allem auf zwei Grund­pfei­ler: gute Gestal­tung und gute Geschichten.